»Himmerlandsvolk« von Johannes V. Jensen
Das Debüt des späteren Nobelpreisträgers
Johannes V. Jensen (1873–1950) erzählt in seinen Geschichten aus Himmerland von einer untergegangenen Welt. In zwölf Erzählungen, mit denen er 1898 erstmals als Schriftsteller in Erscheinung trat, nimmt er einzelne Protagonisten einer vorindustriellen bäuerlichen Dorfgesellschaft in den Blick. Jensen beschreibt die archaischen Verhältnisse und Lebensbedingungen seiner Figuren mit feiner Zartheit und berührender Einfühlsamkeit: Wir lernen Landsknechte, Mägde, Hoferben, den Tierarzt und den Schmied kennen, erfahren, was am Neujahrsmorgen im Dorf passiert und was es mit Thomas vom Brückenhof auf sich hat. Die Welt, die Jensen vor unseren Augen auferstehen lässt, ist die seiner eigenen Kindheit. Er porträtiert seine Heimatregion, ohne Groll, ohne Verklärung – einzig, um sie in der Literatur festzuhalten und unsterblich zu machen.
Johannes V. Jensen (1873–1950) wurde im Dorf Farsø im jütländischen Himmerland geboren. Zum Medizinstudium ging er nach Kopenhagen, er brach es jedoch ab und schrieb Abenteuer- und Unterhaltungsromane für Illustrierte. Jensen schuf ein umfangreiches und auch sehr abwechslungsreiches Werk, darunter Romane, weitere Erzählungen und ein sechsbändige Frühgeschichte der Menschheit. 1944 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.
Moderation: Ulrich Sonnenberg
Gesprächspartner: Carsten Jensen
Eintritt frei. Anmeldung über Eventbrite.
Himmerlandsvolk
Übersetzung von Ulrich Sonnenberg
Nachwort von Carsten Jensen
181 Seiten, € 20
ISBN 978-3-945370-12-4
Leseprobe
Guggolz Verlag