
CRAS Ensemble: Things we used to hold on to
Ein Konzert über die nordische Identität
In einer Zeit politischer Instabilität und internationaler Konflikte hat das dänische Gitarrensextett CRAS Ensemble jeweils einen Komponisten aus jedem nordischen Land eingeladen, um ein gemeinsames Stück zu schaffen, das die Gemeinsamkeiten zwischen den nordischen Nachbarn erforscht.
Kernstück des Projekts waren zwei viertägige Workshops im September 2021 und Januar 2022, für die CRAS eine Villa bei Kopenhagen mietete und sechs Komponisten·innen einlud, dort zu wohnen, zu experimentieren und gemeinsam an einem Stück zu arbeiten, das sich mit den Werten beschäftigt, die uns verbinden.
»Dieser Arbeitsprozess war in dem Sinne einzigartig, dass wir als Komponisten:innen die Entstehung der Werke der anderen mitverfolgen konnten und dass das kreative Umfeld ganz im Zeichen der Zusammenarbeit und der gegenseitigen Inspiration stand«, sagt die Komponistin Pernille Sejlund.
Wie alle anderen hatte auch sie die Aufgabe, eine Zutat aus ihrem Heimatland mitzubringen, die für das große Things-we-used-to-hold-on-to-Dinner verwendet werden sollte, das zu Beginn des Workshops von allen Teilnehmern:innen gemeinsam zubereitet wurde. »Bei dem Essen wie auch beim restlichen künstlerischen Prozess ging es um Teamwork und Offenheit für neue Wege«, erklärt CRAS-Gitarrist Jacob Nørrelund. »Das Ziel war es, Ideen auszutauschen und unsere individuellen Stärken für das gemeinsame Wohl zu vereinen. Genau wie das finale Konzertstück, in dem all die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen ein Ganzes schaffen, das die Summe der Teile übertrifft.«
Unter der Leitung von Operndirektorin Louise Beck wurden in den beiden Workshops auch Aktivitäten durchgeführt, die sich mit dem persönlichen Hintergrund und den nationalen Charaktereigenschaften der Teilnehmer:innen auseinandersetzten. Zum Beispiel durch die Verwendung persönlicher Gegenstände aus ihrer Vergangenheit.
Das Ergebnis ist ein gemeinsames nordisches Konzert, das mit einem Gespräch über das Stück und den Prozess sowie einer vom CRAS Ensemble kreierten Performance mit dem Titel »[These are the] Things we used to hold on to« eröffnet wird. Als natürliche Erweiterung der Gesamtidee des Projekts lädt diese Aufführung das Publikum ein, sich in die Gedanken der Gitarristen hineinzuversetzen, bevor alle Einzelteile zu einem gemeinsamen musikalischen Ausdruck zusammengebracht werden.
Das Konzert im Felleshus ist die Uraufführung, anschließend geht das Ensemble auf Tournee durch den Norden.
Komponist·innen: Pernille Sejlund (DK) – Zoe Efstathiou (SE) – Anna Katrin Egilstrøð (FO) – Kristin Bolstad (NO) – Bergrún Snæbjörnsdóttir (IS) – Maija Hynninen (FIN)
Musiker: CRAS Ensemble
Workshops: Louise Beck
Produziert von: CRAS Ensemble
Mit Unterstützung von Nordisk Kulturfond – Nordisk Kulturkontakt – Dansk Komponistforening – Dansk Musiker Forbund – Statens Kunstfond – Knud Højgaards Fond – Augustinusfonden – Art Music Denmark – Norsk Kulturråd
Bild: Trine Pihl Stanley
Veranstalter: Kgl. Dänische Botschaft
Konzert am 6. Januar um 19 Uhr
Um 18 Uhr, findet ein Pre-Talk über die nordische Musik und ihre Position in Deutschland statt.
Eintritt zum Talk und zum Konzert frei, Anmeldung hier. Einlass ab 17.30 Uhr, verspäteter Einlass bis 18.50 Uhr.
Im Anschluss lädt die Kgl. Dänische Botschaft zum Empfang ein.
Zusatzkonzert am 7. Januar, 13 Uhr
Eintritt frei, Anmeldung hier.