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Neue Skulptur auf dem Gelände der Nordischen Botschaften

»Jeder für sich und doch gemeinsam« richten die Nordischen Botschaften ihre Blicke gen Zukunft, bereit zum Sprung in neue Kapitel weiterer 25 Jahre nordischer Zusammenarbeit in Berlin.

»Change of Direction« von Maria Miesenberger (Bronze und Stahl)

Eine Skulptur anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Nordischen Botschaften in Berlin, feierlich eingeweiht am 21. Oktober 2024.

»Eine Figur, deren Haltung und Ausdruck sowohl Stärke als auch Verspieltheit und Mut signalisieren, und die nachdenklich vor ihren Perspektiven, Entscheidungen und Wahlmöglichkeiten schwebt – frei oder von Alter, Leben, Zeit, Politik und Kriegen in der Welt dazu gezwungen. Ihre Oberfläche ist von einem eingravierten stilisierten Muster bedeckt, inspiriert vom Hornhautnerv. Die Hornhaut; Fenster des Auges zur Welt, das uns das Sehen ermöglicht und gleichzeitig das Auge schützt und uns bei Berührung unwillkürlich blinzeln und die Augen schließen lässt. Das sensible, verborgene Innere, umgestülpt zu einem ebenso sensiblen Äußeren, der Haut. Eine vibrierende Membran in der Begegnung mit sich selbst, dem Leben und seinen Herausforderungen. Indem wir das normalerweise Verborgene, Körperliche nach außen wenden, werden wir ermutigt und daran erinnert, sowohl nach innen zu schauen und zurückzublicken als auch unsere Augen für das zu öffnen, was hier und jetzt vor unseren Augen in unserer Zeit existiert und geschieht. Ein junges Individuum, das Leben und Raum beansprucht, das herausfordert, aber auch mit seiner momentan eingefrorenen Bewegung der Möglichkeiten eine stille Präsenz schafft.« Maria Miesenberger

Maria Miesenberger (geb. 1965 in Lund) zählt zu den renommiertesten Kunstschaffenden Schwedens. Sie studierte an der Stockholmer Hochschule für Kunst, Handwerk und Design (Konstfack, 1991–95) und an der Parsons School of Design in New York (1995–96). Von 1995 bis 2003 lebte und arbeitete sie in New York. Ihren Durchbruch feierte Maria Miesenberger in den 1990er Jahren mit ihrer Fotoserie »Sverige/Schweden«. Seit ihrem Debüt 1993 war Maria Miesenbergers Kunst in etwa fünfzig Einzelausstellungen und in noch mehr Gruppenausstellungen in Europa und den USA zu sehen.

Die Werke Maria Miesenbergers bestechen durch große Materialvielfalt und technische Neugier. Sorgfältig wählt sie passende Materialien und Arbeitstechniken für die Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen aus. Sie arbeitet mit textilen Stoffen, Aluminium, Bronze und Edelstahl, keramischem Granit und Glas. Ihre Kunst ist geprägt von einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit der Frage, wie Identität entsteht, beeinflusst und verändert wird, und was es eigentlich bedeutet, Mensch zu sein. Dabei verwendet sie den menschlichen Körper als Abguss und Ausgangspunkt für Erzählungen über die Paradoxien der Existenz – und das Material verschmilzt zu einem Werk, in dem Form, Gedanke und Inhalt untrennbar miteinander verbunden sind. Durch die Kombination von Figurativem und Abstraktem möchte Miesenberger die immerwährende Beziehung zwischen Körperlichem und Geistigem beleuchten.

Maria Miesenbergers Werke sind u. a. in den Sammlungen des Moderna Museet in Stockholm, der Bonnier Group, des schwedischen Staatlichen Rates für Kunst im öffentlichen Raum (Public Art Agency Sweden), bei Artipelag Värmdö, in den Kunstmuseen in Malmö und Norrköping und in der Henry Buhl Collection in den USA vertreten. Für ihre Arbeit hat sie bereits zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien erhalten. Heute lebt und arbeitet Maria Miesenberger in Stockholm.

Eine Initiative der Schwedischen Botschaft Berlin. Mit freundlicher Genehmigung der Anna Bohman Gallery, Stockholm, und der Galerie Leu, München.

Mit freundlicher Unterstützung von Vattenfall und der Barbro Osher Pro Suecia Foundation.

Fotos: Schwedische Botschaft