
Play Nordic – Kultur aus dem Norden
Unser Kulturpodcast
In unserem nordischen Kulturpodcast Play Nordic dreht sich alles um Kultur aus dem Norden. In unregelmäßigen Abständen geht es um Literatur oder Musik, Film oder Theater, Kunst oder Architektur und vieles mehr.
Themen bisher:
Folge 1: Der Literaturpreis des Nordischen Rates
Folge 2: Gleichstellung in den Nordischen Ländern
Alle Folgen finden sie hier chronologisch absteigend.
Folge 2: Gleichstellung in den Nordischen Ländern
Gleiche Lebensverhältnisse, Teilhabe und Chancen für alle – wenn es um Fragen der sozialen Gleichstellung geht, gelten die Nordischen Länder international oft als Vorbilder. Auch im Norden besteht noch keine vollständige Gleichstellung auf allen Gebieten, doch die Utopie eines gleichberechtigten Zusammenlebens, der Glaube an die Gleichheit aller Menschen scheint hier tiefer verankert zu sein. Was sich eben auch in der Politik spiegelt. Und damit wiederum im Alltag vieler Menschen.
In dieser Folge von »Play Nordic« stellen wir fünf Projekte, Institutionen, Gesetzgebungen, Initiativen vor, die den Alltag im Norden ein wenig gleicher machen: Rund-um-die-Uhr-Kitas in Finnland; schwedische Initiativen für mehr Gleichberechtigung in der Filmwelt; das norwegisch-deutsche Projekt StartUp Migrants, das migrantische Gründerinnen und Gründer fördert; Islands Regelungen zur Elternzeit, bei denen Väter eine besondere Rolle spielen; Kopenhagen, eine der LGBT+-freundlichsten Städte überhaupt. Und wir sprechen mit Thomas Blomqvist, dem finnischen Minister für nordische Zusammenarbeit, über die Gleichstellungsziele des Nordischen Ministerrates.
Zitate aus:
Marta Breen: How To Be A Feminist – Die Power skandinavischer Frauen und was wir von ihnen lernen können. Mit einem Vorwort von Teresa Bücker. Aus dem Norwegischen von Nora Pröfrock. Suhrkamp Verlag, Berlin 2020
Caroline Criado-Perez: Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert. Aus dem Englischen von Stephanie Singh. btb, München 2020
Joni Saeger: Der Frauenatlas. Ungleichheit verstehen: 164 Infografiken und Karten. Aus dem Englischen von Renate Weitbrecht und Gabriele Würdinger. Hanser Verlag, München 2020
Musik von Center of the Universe (Flash Forward), Otis Sandsjö (Ity Bity / Tremendoce), Die Konsequenz (Bleiben Sie links) und Frowein St. John (Le Pas du Loup / Bacharachitique). Von Center of the Universe stammt auch unsere Titelmelodie.
Folge 1: Der Literaturpreis des Nordischen Rates
Literaturpreise gibt es bekanntlich viele, aber nur wenige sind so renommiert und einzigartig wie der Literaturpreis des Nordischen Rates. Seit fast 60 Jahren wird das beste nordische Buch des Jahres gekührt, ausgewählt aus Einreichungen aus allen fünf nordischen Ländern und – das ist das Besondere – aus acht Sprachen: Dänisch, Färöisch, Finnisch, Grönländisch, Isländisch, Norwegisch, den samischen Sprachen und Schwedisch. Wie aber soll eine, sagen wir, norwegische Jurorin ein färöisches Buch beurteilen? Und welchen Einfluss hat ein solcher Preis auf das eigene Schreiben? Und warum hat eigentlich noch nie ein Theaterstück den Preis gewonnen?
Diese und noch viele weiteren Fragen beantworten die Journalisten Beatrice Faßbender und Ulrich Rüdenauer, die diese Folge im Auftrag der Nordischen Botschaften gestaltet haben. Gesprochen haben sie dafür etwa mit der Jury-Vorsitzenden Ane Farsethås, einem Literaturwissenschaftler und drei Preisträgern und Preisträgerinnen aus früheren Jahren: Merethe Lindstrøm, Sofi Oksanen und Sjón. Sie stellen weitere ausgezeichnete Bücher vor (von Jonas Eika und Sara Stridsberg) und, natürlich, die Preisträgerin von 2020, Monika Fagerholm.
»Es ist ein wirklich nordischer Preis – ist man nominiert, nimmt man sich als nordischer Autor wahr«, sagt der Isländer Sjón im Interview. Sein Roman »Schattenfuchs« gewann 2005 und wurde anschließend in rund 30 Sprachen übersetzt. »Das hat mit den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zu tun, die zum Besten gehören, was die Region literarisch zu bieten hat. Das eigene Buch wird automatisch im Kontext der nordischen Literatur der letzten 50, 60 Jahre gelesen.« Und dann erzählt er, wie ihm im Traum sechs Raben verrieten, dass er den Preis gewinnen würde …
Ausführlich erwähnte Bücher:
»Nach der Sonne« von Jonas Eika (»Efter solen«, aus dem Dänischen von Ursel Allenstein, Hanser Berlin Verlag)
»Vem dödade Bambi« von Monika Fagerholm (noch nicht ins Deutsche übersetzt)
»Tage in der Geschichte der Stille« von Merethe Lindstrøm (»Dager i stillhetens historie«, aus dem Norwegischen von Elke Ranzinger, Verlag Matthes und Seitz Berlin)
»Fegefeuer« von Sofi Oksanen (»Puhdistus«, aus dem Finnischen von Angela Plöger, Verlag Kiepenheuer und Witsch)
»Schattenfuchs« von Sjón (»Skugga-Baldur«, aus dem Isländischen von Betty Wahl, S. Fischer Verlag)
»Traumfabrik« von Sara Stridsberg (»Drömfakulteten«, aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein, S. Fischer Verlag)
PLAY NORDIC finden Sie auch auf den üblichen Portalen, wo Podcasts zu haben sind.
Diese Folgen entstanden mit freundlicher Unterstützung des Nordischen Ministerrats.