
Sexkauf ist Gewalt!
Pop-Up-Ausstellung über das schwedische Sexkaufverbot
Prostitution ist die häufigste Form des Menschenhandels und eng mit dem organisierten Verbrechen verflochten. Der Kauf von Sex ist eine Ausbeutung von schutzbedürftigen Frauen und Mädchen, die häufig bereits sexuelle Gewalt erfahren haben.
Die Schwedische Botschaft zeigt in Zusammenarbeit mit der Swedish Women’s Lobby die Pop-Up-Ausstellung »Sexkauf ist Gewalt!« im Felleshus, in der Überlebende der Prostitution ihre Realität schildern.
Anlässlich der Ausstellungseröffnung lädt die Schwedische Botschaft zum Podiumsgespräch ein, um das Thema mit deutscher und schwedischer Perspektive zu diskutieren. Eröffnet wird die Veranstaltung von Anna Ekstedt, Schwedens Sonderbotschafterin für die Bekämpfung des Menschenhandels.
Programm
Impulsrede von Anna Ekstedt, Schwedens Sonderbotschafterin für die Bekämpfung des Menschenhandels
Podiumsdiskussion mit:
Anna Ekstedt, Schwedens Sondersbotschafterin für die Bekämpfung des Menschenhandels
Nathalia Guaje, Swedish Women's Lobby
Karolina Larsson, #Intedinhora, schwedisches Netzwerk für Personen, die Erfahrungen mit sexueller Ausbeutung zu kommerziellen Zwecken gemacht haben
Jara Anouk, Netzwerk Ella
Marie Kaltenbach, Bündnis Nordisches Modell
Die Diskussion findet auf Deutsch und Schwedisch statt. Anschließend Empfang und Ausstellungseröffnung.
Über das nordische Modell:
Schweden hat seit 1999 eine Gesetzgebung, die den Kauf sexueller Dienste unter Strafe stellt. Auch die Vermittlung solcher Dienste durch bspw. Bordelle oder Zuhälter fällt unter dieses Verbot. Der Verkauf sexueller Dienste hingegen ist nicht strafbar. Im Jahr 1999 wurde mit dieser Konstruktion Neuland betreten. Seitdem haben Länder wie Norwegen, Frankreich, Kanada und Irland ebenfalls diesen Weg eingeschlagen.
Seit Inkrafttreten des Gesetzes in Schweden hat die Zustimmung der Bevölkerung schrittweise zugenommen. Heute wird das Gesetz von einer großen Mehrheit der schwedischen Bevölkerung unterstützt. Mit der aus dem Gesetz resultierenden Normverschiebung ist die Nachfrage nach sexuellen Diensten gesunken. Und mit einer sinkenden Nachfrage sinkt auch die Attraktivität Schwedens bei Menschenhändlern. Interpol beschreibt Schweden als einen toten Markt. Weltweit setzt der Menschenhandel jährlich 150 Milliarden US-Dollar um. Zwei Drittel dieses Umsatzes stehen in direkter Verbindung zum Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung, und die Gewinne werden oft für andere Bereiche organisierter Kriminalität verwendet.
Eintritt frei, Anmeldung über Eventbrite.