Dänemark
Ausser Haus

Anna Borgman & Morten Stræde: Das Schloss, darin sich Schicksale kreuzen

Im Schloss Biesdorf

27. Mai bis 1. Sep 2024

Die Ausstellung der beiden dänischen Künstler·innen spielt mit der Vorstellung, dass das Schloss Biesdorf tatsächlich einmal ein Schloss war. Sie nimmt Bezug auf die vorhandenen Räume der spätklassizistischen Villa, gibt ihnen allerdings eine neue Prägung zwischen fiktiver Historie und realer Aktualität. Eine mythologische Welt, bevölkert mit Göttinnen und Fabelwesen wird erschaffen.

Der Ausstellungstitel bezieht sich auf das gleichnamige Buch des italienischen Autors Italo Calvino. Der Roman spielt in einem Schloss, in dem sich Fremde treffen und einander anhand der Bilder eines Tarotkartenspiels ihre persönlichen Geschichten erzählen. Das System des Kartenspiels erzeugt dabei Struktur und Zusammenhang der Erzählungen. Diese Mischung aus offenem Regelwerk und einem gleichzeitig klar definierten Rahmen, ist eine der Hauptinspirationen für das Ausstellungsprojekt im Schloss Biesdorf.

Eine zentrale Komponente in Morten Strædes Oeuvre sind Referenzen zu prägnanten Werke früherer Meister. In der Ausstellung wird Stræde figurative Skulpturen, Fotos und Objekte zeigen, die historische Zitate mit zeitgenössischen Elementen verbinden. Morten Stræde skizziert das menschliche Dasein in seiner ganzen Bandbreite, ob als schlammwerfende Naturkraft in »Mirror of Infinity« oder als Heilige Schönheit in der Fotoserie »Jardin, Garden und Giardino Segreto«.

Anna Borgman arbeitet vorwiegend in den Bereichen Installation, Skulptur und Fotografie. Für diese Ausstellung fügt sie geheimnisvoll mehrdeutige, märchenhafte Objekte zusammen. Bodeninstallationen skizzieren den Lebenszyklus unbekannter Wesen, Stoffbahnen mit heraldischen Motiven visualisieren die oft in Märchen zu findenden Machtstrukturen.

Die einzelnen Werke der Ausstellung können auf unterschiedliche Weise zu neuen Erzählungen zusammengesetzt werden, genau wie die Tarotkarten in Calvinos Buch.

Abbildung: Promo