»Jeder für sich und doch gemeinsam.« Bei der Einweihung der Nordischen Botschaften im Herbst 1999 gab Königin Margrethe II. von Dänemark das Motto für die künftige Zusammenarbeit der fünf nordischen Nationen vor. Sie hatte damit allerdings nicht nur die Zukunft im Blick: Der Leitsatz bezieht sich ebenso auf die über Jahrhunderte gewachsenen nordischen Beziehungen. Der Berliner Botschaftskomplex entstand vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Geschichte, gemeinsamer Sprachen sowie gemeinsamer Werte und Überzeugungen. Ein weltweit einzigartiges Projekt.
Der Entwurf, mit dem das österreichisch-finnische Büro Berger + Parkkinen 1995 den internationalen Architekturwettbewerb für das Gesamtkonzept gewann, greift die Idee einer starken Gemeinschaft aus lauter Individualisten auf faszinierende Weise auf. Das in Berlin inzwischen berühmte grüne Kupferband verbindet das Felleshus (Gemeinschaftshaus) und die fünf Botschaften, die wiederum von Architekten aus den jeweiligen Ländern gestaltet wurden. Angeordnet sind die Häuser entsprechend ihrer Lage auf der Landkarte, wobei Nord- und Ostsee durch drei Wasserbassins zwischen den Gebäuden symbolisiert werden. Ohne »den Norden« jemals zu verlassen, ist man hier mit wenigen Schritten in einem anderen Land.
Das fast 230 Meter lange und 15 Meter hohe Kupferband besteht aus rund 4000 vorpatinierten Lamellen, die – wie auch die übrigen verwendeten Materialien – weder behandelt noch veredelt wurden. Die freie Fläche innerhalb des Kupferbandes, die Plaza, wird von zwölf geometrischen, sich kreuzenden Linien aus weißem Marmor durchzogen. Die Linien definieren die Grenzen der jeweiligen Botschaftsgebäude, formen aber gleichzeitig Wege und optische Verbindungen zwischen den Häusern.