Im finnischen Winter sind die Nächte lang und die Tage kurz. Es herrscht Dunkelheit: Auch im Süden wird es im tiefsten Winter nur für etwa fünf Stunden Tag. Hinter dem Polarkreis geht die Sonne sogar für viele Tage überhaupt nicht auf.
Dunkelheit hat ihre eigene Kultur, ihre eigene Historie. In alten Zeiten saßen die Leute im Dunkeln beisammen und erzählten sich Geschichten. In den Winkeln zeichneten sich die Schatten ab und regten die Fantasie an. Die langen Abende waren von Müßiggang gezeichnet. Das wenige Licht, das man hatte, reichte nicht zum Arbeiten, so dass etwas anderes erfunden werden musste.
Dunkelheit inspiriert: Im Dunkeln beginnen die Bilder in unserer Vorstellung zu leben. Vielleicht ist Dunkelheit ja ein Naturreichtum für kreative Menschen?
Licht – Schatten – Form
In der Dunkelheit wird Licht gebraucht, sind Beleuchtungskörper erforderlich: In Finnland beschäftigt man sich viel mit dem Entwerfen von Leuchten. Es gibt namhafte Designer, und unter den Leuchten finden sich Klassiker, viele schon seit Jahren bekannt. Und es existieren neue Konzepte, Formen und Innovationen. Die Weiterentwicklung der Beleuchtungstechnik bringt ungeheure Möglichkeiten für das Leuchtendesign mit sich.
Licht zu gestalten heißt Immaterielles zu gestalten. Durch die Form der Leuchte erhält auch das Licht eine Form. Die Leuchte kann auch mehr sein, sogar ein Kunstwerk, eine Skulptur, selbst ohne Licht beeindruckend. Oder es können Schatten gestaltet und die Dunkelheit zum Teil einer Leuchte gemacht werden.
Aber wie gestaltet man Licht?
Eine Ausstellung der Botschaft von Finnland und des Design Forum Finland
Kuratorin: Susanna Otranen/DFF
Texte: Anne Veinola/DFF und Designer
Grafische Gestaltung: Piritta Hannonen/DFF