Islands großer Jahresabschluss vereint Literatur, die Tradition der Weihnachtsbücherflut Jólabókaflóð und Musik. Die titelgebenden »Sögur« – Erzählungen – sind in der isländischen Kultur verwurzelt.
Das isländische Wort »Sögur« steht für Erzählungen, für Geschichten, die uns bewegen, über die wir sprechen und die wir weitergeben. In Island war das Erzählen geradezu überlebensnotwendig und noch heute lautet die gängige Grußformel: »Was hast du zu erzählen?« Der Faden der Erzählungen wurde von allen Generationen weitergesponnen. Sögur sind allumfassend: wir finden sie in der Musik, in Filmen, der Literatur und bildenden Kunst. Es sind tragische Worte, heitere Töne, bunte Striche. Sögur gibt es überall. Sie sind, was wir sind.
18 Uhr
Lesung und Gespräch – mit Autor Bergsveinn Birgisson
»Die Insel Kolbeinsey« | Talk zur Jólabókaflóð
Wir begrüßen den renommierten Autor Bergsveinn Birgisson zum Talk über die isländische Weihnachtsbücherflut Jólabókaflóð und Birgissons‘ 2025 veröffentlichten Roman »Die Insel Kolbeinsey« (übersetzt von Eleonore Guðmundsson, erschienen im Residenz Verlag).
Die isländische Jólabókaflóð (Weihnachtsbücherflut) ist eine fest verwurzelte Weihnachtstradition in Island. Doch woher rührt sie? Was genau ereignet sich in Island während der Bücherflut? Und welche Mythen ranken sich um die Tradition? Im Gespräch mit Autor Bergsveinn Birgisson reisen die Gäste in die isländische Vorweihnachtszeit der Bücherflut und machen Halt auf der Insel Kolbeinsey – Birgissons neuestes Werk!
Eine atemlose Verfolgungsjagd durch die magische Landschaft Islands. In »Die Insel Kolbeinsey« erzählt Bergsveinn Birgisson von sympathischen Außenseitern und der magischen, wilden Landschaft seiner Heimat. Bergsveinn Birgisson studierte altnordische Literatur in Bergen (Norwegen) und forscht vor allem zur Dichtung des skandinavischen Mittelalters. Er publizierte zwei Gedichtbände sowie Essays und mehrere Romane, die zahlreiche Preise gewannen. Nun legt der in Island hochgeschätzte Autor ein Werk vor, dass mit »wohl charakteristisch skandinavischem Humor […] ein herrliches Lesevergnügen voll Witz auf hohem Niveau« bereithält.
Im Anschluss an die Lesung laden wir mit unserer Partnerbuchhandlung Pankebuch zur Signierstunde am Bücherstand.
Ca. 19.30 Uhr
Konzert – mit Filmkomponist und Produzent Snorri Hallgrímsson
Klavierkonzert in Zusammenarbeit mit dem Label Deutsche Grammophon
Snorri Hallgrímsson – lange Zeit eines der bestgehüteten Geheimnisse der Musikszene: Heute wird die Musik des Solokünstlers, Filmkomponisten und Produzenten, der in einer starken isländischen Chortradition aufgewachsen ist, mehr als 2 Millionen Mal pro Monat gestreamt. Er begann seine Karriere als klassischer Gitarrist, bevor er sich als Teenager in Filmmusik verliebte und anschließend Komposition an der Iceland Academy of the Arts und am Berklee College of Music studierte. Snorri arbeitete mit Ólafur Arnalds an der BAFTA-preisgekrönten Filmmusik für Broadchurch zusammen. Zu seiner beeindruckenden Liste von Filmprojekten gehören: »Jaula | The Chalk Line« (veröffentlicht 2022, vier Wochen lang der zweitmeistgesehene Film weltweit (nicht-englischsprachig) auf Netflix), der Dokumentarfilm »Innocence« (vorgestellt auf den Filmfestspielen von Venedig 2022, für den Snorri bei den Icelandic Music Awards 2025 den Preis für den besten Soundtrack gewann).
In seiner Musik findet Snorri Wege, Emotionen auszugleichen, ohne dabei übertrieben dramatisch zu wirken. Seine Streicharrangements, die von seiner frühen und fortgesetzten Beschäftigung mit Chorgesang geprägt sind, sind sehr atmosphärisch. 2024 unterschrieb Snorri einen Vertrag bei der Deutschen Grammophon. Seine Debütveröffentlichung bei dem renommierten Label war die EP »Longer Shadows, Softer Stones«.
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich die Weihnachtsbücherflut Jólabókaflóð am Büchertisch unserer Partnerbuchhandlung Pankebuch anzusehen. Seien Sie dabei, wenn Autor Bergsveinn Birgisson nach seiner Lesung seine Bücher signiert und genießen Sie unsere isländische Playlist.
Veranstalter: Botschaft von Island
Foto Bergsveinn Birgisson © Helge Skodvin; Foto Snorri Hallgrímsson © Höpen Media