Dänemark
Ausser Haus

Birgit Kjærsgaard: Along the Silk Roads!

In der A TRANS–Vitrine im U-Bahnhof Zoologischer Garten

14. Mrz bis 11. Mai 2025

Seit fast 15 Jahren arbeiten A TRANS und die dänische Künstlerin Birgit Kjærsgaard zusammen. Im aktuellen Projekt geht es um den Austausch und das Reisen entlang der Seidenstraßen, der Berliner U-Bahn, aber auch in den winzigen Räumen des kindlichen Geistes.

Wenn wir reisen, bewegen wir uns mit dem Ort. Die Erinnerung an den Ort, an dem wir gerade waren, vermischt sich mit der Erfahrung des neuen Ortes, während wir ihn auf einer Reise durch die hellen und dunklen Räume des Ortes oder des Geistes durchqueren.

Das in durchscheinendem Metallgewebe und Nebel gestaltete Projekt »Along The Silk Roads!« thematisiert das Abenteuerliche, das Magische und das Kindliche, wie wir es aus den Mysterien des Orients aus 1001 Nacht und entlang der Seidenstraßen sowie aus der Fantasiewelt sehr junger Kinder kennen. Es greift die alte Tradition der Nishijin-Weberei in Kyoto auf, die sich auf die Vertikale und die Horizontale und damit auf den Ursprung des Universums und aller Dinge bezieht.

Persische geometrische Muster vermischen sich im Nebel mit indischen und chinesischen Mustern und umgekehrt. Dies verweist auf den kulturellen Austausch, der zwischen Reisenden entlang der alten Seidenstraße stattfand, nicht nur über Waren wie Seide, sondern auch über Wissen, Ideen, Überzeugungen und Kulturen.

Eine kleinformatige Karte auf dem Boden, die dem Berliner U-Bahn-Netz nachempfunden ist und farblich an die Webarbeiten angelehnt ist, wird ein Netz von sich kreuzenden »Seidenstraßen« durch das U-Bahn-Netz bilden. Dies soll von den Passanten in der U-Bahn erkannt werden und darüber hinaus die Neugierde der Kleinen wecken.

Inspiriert wurde das Projekt auch durch eine Reise, die die Künstlerin mit ihren Kindern in die persische und asiatische Kultur unternahm, als diese noch sehr jung und voller Staunen waren. Mit großen Neugier und Begeisterung für exotische Kulturen öffneten sie gemeinsam die Türen zu magischen Orten des Orients, zur arabischen und asiatischen Seele.

Im Jahr 2025 und dem Projekt »An Infant City« schauen wir besonders auf die Kinder (infants), die offen und enthusiastisch (open mouth in wonder) sich auf Neues einlassen. Besonders interessant ist dabei die frühkindliche magische Phase, in der die Vorstellungskraft eine Unterscheidung von Wahrheit und Lüge aufhebt. Wir alle kennen die Vehemenz, mit der Kinder uns von etwas zu überzeugen versuchen und wir wissen (als Erwachsene) um die Überzeugungskraft des Narrativen und des Glaubens an eine Sache.

Der Fokus liegt dabei auf den aktuellen Themen der fluiden und fragilen Gesellschaft, auf vulnerablen Gruppen und kleinen wie großen Menschen, die Fragen an uns stellen. Es geht dabei auch um eine Bestandsaufnahme vor Ort an einem urbanen Hot-Spot Berlins mit all seinen unterschiedlichsten sozialen Erscheinungsformen.

Der künstlerische Akt ist ein Ausdruck des Innehaltens und der Reflexion, des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Solidarität und des Protests.

Abbildung: