Die Gemälde von Marianna Uutinen präsentieren einen schwindelerregenden Tanz aus Energie und Materie in einem intimen und kosmischen Spannungsraum. Die Materialität der Werke entspringt derselben Quelle wie das Universum, ist ein Organteil davon. Auf dieser Ebene liegt die Bedeutung von Uutinens Werken vor allem darin, was Malerei tatsächlich ist: ein lebendiges Wesen in seiner Materialität und endlosen Metamorphose.
Marianna Uutinens geschichtete Acrylbilder spielen mit Kitsch, Verlockung und Begierde. Mit ihrer Farbigkeit und Plastizität verführen sie den Betrachter in ein Wahrnehmungsspiel. In den Gemälden bleiben Vergangenheit und Gegenwart an der Oberfläche und sind gleichzeitig hier und jetzt, in der heutigen Welt. Die Palette des Künstlers bewegt sich zwischen hellen Primärfarben, manchmal fluoreszierenden Rosatönen und schillernden Farbtönen, bis hin zu glamourösen Goldtönen oder geheimnisvollem Schwarz.
Der Prozess von Uutinens Malerei kann dem Action Painting ähneln und performative Räume mit Anspielungen schaffen, auf die der Betrachter reagieren kann. Sie ist dafür bekannt, Werke aus Acrylhäuten zu schaffen, die entweder flach oder gefaltet auf der Leinwand aufliegen. Die dreidimensionalen Gemälde brechen wie Skulpturen in den umgebenden Raum ein. Sie weisen auf die Körperlichkeit des Gemäldes hin, in der sich Material und Metapher vermischen. Aus abstrakten Projektionen entstehen konkrete Wahrnehmungen der modernen Realität.
Marianna Uutinen (geb. 1961, Finnland) lebt und arbeitet in Berlin und Helsinki.
Uutinen hat in zahlreichen Institutionen in ganz Europa ausgestellt, darunter in der Städtischen Galerie Wolfsburg, Wolfsburg; Weserburg Museum für Moderne Kunst, Bremen; das Moderna Museet, Malmö; Kiasma Museum für zeitgenössische Kunst, Helsinki; Ludwig-Museum, Koblenz; Malmö Konsthall; und Kunsthal Charlottenborg, Kopenhagen. 1997 vertrat Uutinen Finnland auf der Biennale in Venedig.
Ihre Werke befinden sich in mehreren privaten und öffentlichen Sammlungen wie dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek; AKG Art Museum New York; Moderna Museet, Stockholm; Das Isländische Nationalmuseum, Reykjavik; Museum für zeitgenössische Kunst Oslo; Kiasma, The City Art Museum und EMMA, Helsinki.
Abbildung: Mietinnen Collection