Der Schwan, das Ei, die Ameise – Zoologie? Nein, Design! Die Reihe lässt sich eine Spur nüchterner, aber nicht weniger eindrucksvoll fortsetzen: The Panton Chair, PK22, der Y-Stuhl, The Chair. Alles Ikonen der Designgeschichte, alle aus Dänemark, alles Stühle. Tatsächlich spielten Stühle im dänischen Design, das im 20. Jahrhundert sicherlich die meisten unvergesslichen und zeitlosen Klassiker hervorgebracht hat, eine besondere Rolle. So hatte sich etwa Hans J. Wegner als Lebensziel gesetzt, einen guten Stuhl zu entwerfen.
Ein Rückblick auf die dänische Designgeschichte zeigt jedoch, dass es natürlich um viel mehr als den Entwurf von Stühlen ging. Wie konnte Design in sowohl der Außenwahrnehmung des Landes als auch innerhalb der dänischen Gesellschaft eine so zentrale Rolle einnehmen? Welche Voraussetzungen standen am Beginn dieser Entwicklung?
Die Ausstellung »Much More Than One Good Chair« wagt sich erneut an das Phänomen und hinterfragt, wie dänisches Design so populär werden – und bis heute bleiben – konnte.
Anhand ausgewählter Designobjekte von 1945 bis heute wird nicht nur Designgeschichte erzählt, sondern auch ein Porträt Dänemarks gezeichnet: vom Traum der Wohlfahrtsgesellschaft (Design für alle!) bis zum heutigen globalisierten Design mit gesellschaftspolitischer Verantwortung.
Zu sehen sind sowohl Klassiker von Børge Mogensen, Arne Jacobsen, Finn Juhl und anderen, aber auch neue Designlösungen wie einen wasserreinigenden Strohhalm oder eine App für Blinde.
Kurator: Thomas Dickson
Textredaktion: Jesper Munch Toldam
Ausstellungsdesign: Witthøft-Latourelle
Grafik: Paul Bieri, dia-Netzwerk für Kommunikation
Mit freundlicher Unterstützung von 15. Juni-Fonden und dem Dänischen Kunstrat.
Abbildung © Kgl. Dänische Botschaft