»Paradise lost?« lautet der Titel der dritten Biennale der Berliner Philharmoniker. Und so stellt auch dieses Konzert im Rahmen der Biennale die Frage nach dem Verlorenen Paradies. Mögliche Antworten geben die Komponist·innen des Abends:
Über »Catamorphosis« (2023) der Isländerin Anna Thorvaldsdottir schrieb die New York Times: »Ihre Musik wirkt wie eine Transkription. Wie Messiaen, der Vogelgesänge notierte, überträgt sie die Klänge tektonischer und kosmischer Kräfte in den Konzertsaal.« Der Isländer Jón Leifs (1899–1968) war fasziniert von den Naturphänomenen seiner Heimat. In seiner Tondichtung »Geysir« von 1961 schießt der heiße Wasserstrahl in den Himmel, kommen Ketten und Steine zum Einsatz, wenn der Vulkan Hekla Lava spuckt.
Nach zwei melancholischen Serenaden des finnischen Naturliebhabers Jean Sibelius folgen Thomas Adès’ Märchentänze von 2020. Im dritten Satz glaubt man idyllischen Vogelgesang zu hören, der allerdings ins Bizarre kippt. Den Abend beschließt Igor Strawinskys legendäre Ballettmusik »Le sacre du printemps«.
Besetzung
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Nicholas Collon Dirigent
Pekka Kuusisto Violine
Programm
Anna Thorvaldsdottir
Catamorphosis
Jean Sibelius
Zwei Serenaden für Violine und Orchester op. 69
Thomas Adès
Märchentänze für Violine und Orchester
Jón Leifs
Geysir, Präludium für Orchester op. 51
Igor Strawinsky
Le Sacre du printemps
Veranstalter: Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
Foto: Felix Broede