Sofi Oksanen führt uns mit »Hundepark« (übersetzt von Angela Plöger; KiWi Verlag) in die Welt reicher Europäerinnen, die auf Kosten ärmerer Frauen aus dem Osten oder in den Entwicklungsländern, die in ihrer Not keine Wahl haben, ihren Kinderwunsch mit Eizellenspenden erfüllen. Ein Roman von großer politischer und moralischer Brisanz und literarischer Brillanz.
Der Roman, der sich zwischen dem heutigen Finnland und der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR bewegt, ist ein scharf beobachteter, temporeicher Text, der an der Schnittstelle zwischen Ost und West spielt und sich um ein Netz von Ausbeutung und die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers dreht. Sofi Oksanen erzählt mit psychologischer Schärfe die fesselnde Geschichte einer Frau, die der Sehnsucht nach ihrem verlorenen Kind nicht entkommen kann, und über die rücksichtslosen Mächte, die sie erbarmungslos jagen.
Die finnische Schriftstellerin Sofi Oksanen (geb. 1977) gehört zu den am häufigsten ausgezeichneten Schriftsteller·innen und Dramatiker·innen der Nordischen Länder. Ihre Werke wurden in 46 Sprachen übersetzt, und weltweit wurden über zwei Millionen Exemplare ihrer Werke verkauft. Damit gilt die über estnische Wurzeln verfügende Schriftstellerin als eine Ikone der finnischen Literaturszene.
Als Sofi Oksanen mit dem Roman »Puhdistus« (deutscher Titel: »Fegefeuer«) ihren internationalen Durchbruch schaffte, wurde sie von der Tageszeitung »The Times« als »ein literarisches Phänomen« gefeiert. Der Roman war monatelang Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates und dem Prix Femina. Seitdem hat sich Oksanen immer wieder als Meisterin des humanen Dramas gezeigt, die Geschichte und Zeitgeschehen kunstvoll miteinander verwebend Literatur schafft, die die Kraft hat, Gemüter zu bewegen. »Hundepark« (finnischer Titel: »Koirapuisto«) ist Oksanens sechster Roman.
Foto © Toni Härkönen