Klug konzipierte und außergewöhnliche Programme sind Víkingur Ólafssons Markenzeichen. Ob er Bach mit Kurtág ins Gespräch bringt, Debussy mit Rameau – oder einfach mal eine Saison lang ausschließlich Bachs Goldberg-Variationen spielt: Wenn der Isländer am Klavier sitzt, kann man sich sicher sein, Neues kennenzulernen und Altbekanntes ganz neu zu hören.
Im Mittelpunkt seines aktuellen Soloprogramms steht Ludwig van Beethovens späte E-Dur-Sonate op. 109 – ein Werk, das der Musikwelt bis heute Rätsel aufgibt. Ist die traumschön-harmonische Komposition eine heimliche Liebeserklärung, vielleicht gar an Widmungsträgerin Maximiliane Brentano? Ob Víkingur Ólafsson die Antwort auf diese Frage geben wird, sei dahingestellt: Im Zusammenspiel mit weiteren Werken von Beethoven, Schubert und Bach öffnet er jedenfalls einmal mehr einen spannenden Klangkosmos, der uns dieses zentrale Werk völlig neu hören lässt.
Programm
Johann Sebastian Bach
Das Wohltemperierte Klavier, Teil 1: Präludium und Fuge E-Dur BWV 854
Johann Sebastian Bach
Partita Nr. 6 e-Moll BWV 830
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate e-Moll op. 90
Franz Schubert
Klaviersonate e-Moll D 566
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate E-Dur op. 109
Veranstalter: Konzertdirektion Dr. Rudolf Goette
Foto: Ari Magg